Samstag, 8. November 2014
Meine Kindheit auf dem Bauernhof, (harte Arbeit und trotdem gemobbt)
Nach jeden Ferien ist es immer das Selbe.
Es taucht immer diese eine Frage auf, die mich schon lange begleitet.
"Na, warst du im Urlaub?"
Die Antwort ist immer die selbe.
"Nein!"
Wie ihr vielleicht schon in meiner Beschreibung gelesen habt,
wohne ich auf einem Bauernhof.
Da ist es halt so, das man nicht wegfahren kann.
Meine Eltern, meine Oma, mein Bruder und ich machen den Hof alleine.
Da können wir nicht wegfahren, da kein Ersatz da ist.
Jedoch empfinde ich das nicht als schlimm.
Ich persönlich bin auch der Meinung, dass ich eine der schönsten Kindheiten der Welt hatte.
In meinem kurzen Leben habe ich dadurch schon viel gelernt.
Ich bin mit Tieren aufgewachsen und habe somit keine Angst vor Kühen oder anderen Tiere.
Irgendwie glaube ich sogar, dass in jedem Tier etwas gutes steckt.
Nehmen wir mal als Beispiel "White".
White ist ein Bulle von uns gewesen. Wie der Name schon sagt ist er weiß.
Auf der Weide hat er sich vermutlich im Kampf mit einem anderen Bullen das Auge ausgestochen.
Somit war er auf einer Seite blind. Keine Angst ein Tierarzt hat ihn in regelmäßigen Kontrollen untersucht.
Dem Tier ging es gut nur das eine Auge war kaputt und ging nicht mehr heilen.
Stell dir vor du wirst plötzlich blind. Da ist es selbstverständlich das dieser Bulle immer sehr unruhig war.
Er trat nach allem und jedem. Ich habe ihn mir dann mal angeschaut und meinen Eltern erklärt, dass sie mit ihm reden müssen und
ihn erst an ihnen riechen oder lecken lassen müssen, damit er weis er da ist. Außerdem muss man ihn immer streicheln,
wenn man bei ihm in der nähe ist damit er weiß wo sich die Person befindet.
Es stellte sich raus das genau das die Lösung des Problems war und der Bulle war so friedlich wie nie.
Er hatte noch viele schöne Jahre bei uns.
Heute gibt es ihn jedoch leider nicht mehr.
Und damit kommen wir zu einer weiteren Sache, die ich gelernt habe.
Es ist für mich normal, das Tiere verkauft oder geschlachtet werden müssen.
Ich habe in meinem Leben gelernt, dass am Tiere auf einer besonderen Art und Weise lieben kann,
jedoch nicht zu viel, da sie irgendwann gehen.
Das besondere an meiner Familie ist, das wir viel von unserer Landwirtschaft nutzen können.
Eier bekommen wir von unseren Hühnern, Milch von unseren Kühen, Obst und Gemüse aus dem Garten und den Felden.
Sogar Wurst ist von uns. Mein Vater schlachtet selbst.
Als ich 13 Jahre alt war habe ich mal einen Bericht im Fernseher gesehen.
Es ging um darum, das Tiere auf einer grausamen Art und Weise geschlachtet wurden.
Seit diesen Tag an wollte ich keine Wust mehr aus dem Laden essen.
Nur noch Wust vom Papa, da ich wusste wie das Tier gelebt hat.
3 Monate habe ich das durchgehalten.
Zurück zu meiner Kindheit.
Ich war frei in meiner Kindheit.
Ich konnte jeden Tag meine Freund besuchen und eigentlich machen was ich wollte.
Wollte ich ins Schwimmbad, so habe ich mir jemand gesucht der dort hinfährt und der hat mich dann mitgenommen.
Wenn ich etwas mit meinen Eltern machen wollte, bin ich mit dem Traktor gefahren.
Ich habe früh Traktorfahren gelernt (ca. mit 9). Mein Bruder sogar noch früher.
Hatte ich Hunger, bin ich einfach zu meiner Oma gegangen.
Ab uns zu kam jemand von meinen Tanten vorbei und hat mit mir und meinem Bruder und unseren Cousins Ausflüge gemacht.
Ganz Früher hat die Verwandtschaft noch bei der Ernte geholfen.
Dann gab es immer große Feste, wenn die Ernte vorbei war.
Natürlich gab es auch Nachteile in meiner Kindheit.
Meine Eltern sind berufstätig. Meine Mama nur halbtags und mein Papa ganztags.
Sie sind heimgekommen und waren schon wieder am Feld oder im Stall.
Ich musste mich viel um meinen Bruder kümmern.
Hausaufgeben machte ich immer alleine.
Meinen Bruder und ich mussten alleine ins Bett gehen.
Ich machte teilweise den Haushalt, soweit ich konnte.
Selbständigkeit, das lernte ich dadurch.
Aber mit der Zeit verändert sich alles.
Meine Eltern sind älter geworden, haben ein Haus gebaut und uns großgezogen.
Mein Bruder ist nicht so gut in der Schule, wodurch sich meine Mama mehr um ihn kümmern musste.
Ich selbst bin ein Einzelkämpfer und boxte mich durch meine Schulzeit.
Papa und Mama machen immer noch die Landwirtschaft, jedoch nicht mehr so viel wie Früher.
Mittlerweile werden sie von einem Bruder und mir unterstützt.
Mein Bruder ist 14 und kann perfekt Traktor fahren. Ich schmeiß den Haushalt, kümmere mich um die technischen
Geräte und fahre auch Traktor. Außerdem unterhalte ich mich viel mit meiner Oma, da mein Opa mittlerweile gestorben ist.
Ich bin stolz auf meine Familie und auf meine Kindheit.
Urlaub im sinne von verreisen empfinde ich als unheimlichen Stress.
Keine Ahnung warum.
Alleine schon den blöden Koffer zu packen ist Stress pur.
Ein großes Problem gab es jedoch mit der Landwirtschaft.
Sobald ich jemand erzählte, dass ich auf einem Bauernhof lebe, wurde ich gemobbt.
Man sagte zu mir die Bäuerin und andere Sachen.
Nur wenige wissen von meinem Geheimnis.
Ich hatte angst es Leuten zu erzählen.
Heute noch weis es kaum einer.
Ich frage euch, ist das gerecht?
Darf man mich so beleidigen,
obwohl ich nichts dafür kann?
obwohl meine Familie so hart arbeitet?
obwohl ihr alle doch Milch trinken wollt?



Sonntag, 28. September 2014
Ein falscher Schritt
Schon komisch, wie schnell sich alles verändern kann.
Gerade noch gelacht und im nächsten Moment ist der Glanz aus den Augen verschwunden.
Meistens kann ein kleiner Schritt schon zu einer großen Veränderung führen.
Aber wie soll man wissen, ob der nächste Schritt ein Fehler wird?
Das kann man nicht wissen.
Man kann noch nicht mal auf sein Herz hören.
Egal wie dieser Schritt endet,
vielleicht sollte man zu 100 % hinter den Schritt stehen?,
vielleicht sollte man vorher die Folgen sich überlegen?,
vielleicht?,
vielleicht?,
vielleicht?,
vielleicht sollte man nicht so lange überlegt bevor die Chance vorbei ist den Schritt zu tun?
Egal wie man es macht, es ist meistens so oder so Falsch.
Und was mache ich wenn der Schritt falsch war??
Es ist dann so, man muss dazu stehen...
Verdrängen und vergessen kann man es nicht und verhindern kann man es auch nicht,
dafür ist es zu spät.
Eventuell ist der Schritt so falsch, dass man sogar schmerzen hat.
Keine körperliche, sondern seelische.
Aber was macht man dann?

Das ist die große Frage!

Man hat doch gar nicht vor dem Schritt angst,
sondern vor den Folgen.
Angst das alles schief geht,
dass alles, was man sich aufgebaut hat damit kaputt geht
dass es ein Fehler fürs Leben ist
dass es nie wieder so sein wird wie es war.
Aber das ist normal, es verändert sich dauernd was und man kann es nicht aufhalten.

Ich weis leider auch nicht, wie man diese Frage beantworten kann.
Die Erfahrung zeigt mir, dass ich mir nicht mehr so schwer fällt,
je mehr Zeit vergeht, aber nicht immer.
Kommt man mit diesem Schritt wieder in "kontakt" kann es wieder so werden.

Aber vielleicht bist du da anderer Meinung?!



Wer bin ich eigentlich?
Und wenn die Welt untergeht, du hast immer noch dich.
Aber wer bin ich?
Ich finde das ist die wichtigste Frage im Leben.
Muss man diese Frage nur einmal beantworten?
Nein!
Jeden Tag veränderst du dich.
Ein ganz kleines Stück.
Du merkst es vielleicht nicht und die Menschen mit denen du jeden Tag etwas zu tun hast auch nicht, aber frag mal jemand mit dem du wenig zu tun hast.
Er kann dir sagen, dass du dich verändert hast.
Die Frage „Wer bin ich?“ kann einem sehr schwer fallen zu beantworten.
Man kann alles schönreden, aber würdest du dich selbst schönreden?
Meist ist die Antwort auf diese Frage schwer.
Es gibt Antworten, die man nicht gerne hört aber genau das gehört zu dir.
Auch ich setzte mich regelmäßig damit auseinander.
Es gibt einen schönen Spruch, den ich mal auf einen Blog gelesen habe:
„Sieh mich an, ich bin 12 Jahre alt.
Mamas Liebling, Papas Stolz.
Bin nicht perfekt, mache Fehler, habe Ecken und Kanten, bin nicht leicht zu verstehen, habe ein Kopf voller Träume; ein Herz voller Liebe und Hoffnungen.
Dennoch bin ich stolz auf alles, was ich in meinem Leben erreicht hab.
Ich kenne den Unterschied zwischen wahren und 'falschen' Freunden, habe gelernt, dass man mit dem Herz nicht nur lieben, sondern auch leiden kann und man mit den Augen nicht nur sehen, sondern auch weinen kann.
In meinem Leben, haben viele geredet und geurteilt, ohne mich wirklich zu kennen.
Früher hätte ich mich noch darüber aufgeregt.
Doch jetzt, jetzt hab ich gelernt, dass es wichtigere Dinge im Leben gibt.
Auch wenn ich nicht immer so bin, wie die meisten es sich wünschten, weiß ich, dass es Menschen gibt, die mich so lieben wie ich bin und darauf bin ich stolz.“
(http://ichkannnichtmehrohnedichleben.blogspot.de/2011_09_01_archive.html)

Nun frage ich dich, wer bist du?
Wer bist du wirklich?
Denk mal drüber nach